Studium im Shutdown: Welche Erkenntnisse konnten wir bisher gewinnen?

SiS-LogoDie Coronakrise hält weiterhin an und mittlerweile läuft der Vorlesungsbetrieb deutschlandweit digital weiter. Es sind einige Wochen vergangen und Studierende sowie Lehrende hatten Zeit, sich auf die neue Art des Hochschulalltags einzustellen. Dennoch gibt es viele Probleme, mit denen die Studierenden in der Digitalen Lehre zu kämpfen haben. Genau diesen Problemen gehen wir in dem Podcast meiner Arbeitsgruppe NextEdcuation  „Studium im Shutdown“ auf den Grund!
Hanna aus Hannover wirft in der neunten Folge des Podcasts das essenzielle Problem in den Raum, dass die Studierenden die gestellten Ansprüche der Hochschulen möglicherweise gar nicht erfüllen können: „Was ist, wenn sich jemand keinen PC leisten kann, der so leistungsfähig ist, dass er mit der ganzen [benötigten] Software umgehen kann?“

Meine Mitarbeiterin Laura Eigbrecht, die die Moderation des Podcasts übernommen hat, führte in den letzten Wochen einige Gespräche mit ganz verschiedenen Studierenden und so ergab sich die Chance, die Probleme, Ideen und Lösungsstrategien der einzelnen Studierenden kennenzulernen. Dabei hat sich herausgestellt, dass jeder individuell mit der belastenden Situation umgeht. Zwar versuchen die meisten ihren Alltag durch Sport und Bewegung zu gestalten, doch wofür die einen ihren Hund so oft es geht für eine Rund Gassi schnappen, richten sich die anderen ein eigenes improvisiertes Fitnessstudio zuhause ein. Manche wechseln für jedes Seminar ihren Arbeitsplatz, um das Gefühl eines Campus nachhause zu holen, andere richten in ihrer WG eine Art Coworking Space ein, bei denen jeder Raum für eine andere Beschäftigung genutzt wird.
Es wurden auch Chancen und neue Erkenntnisse genannt, die die Hochschulen nach der Krise für sich mitnehmen können. Für Musikstudentin Darja ist besonders die interne Organisation der Hochschule ausschlaggebend, denn der Aufbau sowie die Durchführung der Seminare und Vorlesungen müssen sich dringend und schnellstmöglich an die eingeschränkte Situation anpassen, während die Möglichkeiten der Studierenden nicht überschätzt werden dürfen und parallel deren Anforderungen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Ein Balanceakt, mit dem sich jeder Universität oder Hochschule beschäftigen musste. Lilith, die in Dresden Internationale Beziehungen studiert, hofft darauf, dass die Universitäten auch den Austausch zwischen den Lehrenden, den Fakultäten, aber auch zwischen verschiedenen Universitäten fördern. Die Methoden, die gut funktionieren, sollten an andere Stellen weitergegeben werden und es ist wichtiger denn je, den Kolleg*innen oder Kommiliton*innen mit der erlangten Expertise zu helfen. Die Hochschulen sollten erfolgreiche Erfahrungen zum einen weitergeben, diese zum anderen auch für die Zukunft mitnehmen und die Chance nutzen, neue Lehrmethoden zu entwickeln, die auch nach Corona effektiv sein können.

Doch nicht nur auf die Lehrmethoden beziehen sich die Fragen und Antworten in diesem Podcast. Natürlich sprechen wir hier auch die persönlichen Schwierigkeiten der Studierenden an. Für manche ist diese Zeit eine Phase der Besinnung. Sie lernen viel über sich selbst und entdecken ihre eigene Unabhängigkeit, die für das weitere Leben wertvoll sein kann. Andere sehen die Hoffnung, dass die gesamte Menschheit aus dieser „Zwangspause“ etwas lernen kann. Die Studierenden sehen das Potenzial, dass die Gesellschaft nicht mehr nur für die Arbeit lebt, sondern vielleicht die Kunst, Musik und Natur wieder für sich entdeckt.

Wir sind gespannt, welche Erfahrungsberichte in den nächsten Wochen auf uns zukommen und freuen uns schon auf den weiteren Austausch mit den Studierenden!

Weitere Informationen hier unter www.studium-im-shutdown.de
Anhören können Sie sich die Podcast Folgen auf der Website und auf Plattformen wie Spotify, Google Podcast und Deezer.

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