Bei der Frage der Zukunft unterscheidet Niklas Luhmann zwei Aspekte, nämlich gegenwärtige Zukünfte – also Projektionen, etwa in Gestalt von Utopien – und zukünftige Gegenwarten in Gestalt von technologischen Orientierungen, kausalen oder stochastischen Verbindungen zukünftiger Ereignisse. Heute nehme ich an einem Workshop an der DHBW Karlsruhe teil, der von meinen Kollegen Prof. Daniel und Prof. Rath aus der Wirtschaftsinformatik und Judith Hüter und Dietmar Bender organisiert wird. Hier geht es also um einen Beitrag zu einer zukünftigen Gegenwart. 🙂
Es geht um nicht weniger als die Frage, wie Digitalisierung die Hochschulen verändern. Sehr spannend! Die Hochschule der Zukunft wird sich in Organisationsstruktur und Arbeitsweise ändern müssen, will sie den geänderten Rahmenbedingungen einer Gesellschaft Rechnung tragen, in der akademischen Bildung die normalbiografische Erfahrung der Mehrheit einer Alterskohorte ist. Der Megatrend der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu einer Bildungsgesellschaft mit all ihren Erscheinungsformen wird durch einen zweiten gesamtgesellschaftlichen Megatrend verstärkt, den der Digitalisierung. In beiden Entwicklungen sind eine Reihe von Ursache-Wirkungsbündeln enthalten, die in ihren Auswirkungen starken Einfluss auf die Entwicklung der Hochschule der Zukunft nehmen.
Das Projekt, welches den Workshop gestaltet heisst DigiTransMoBiL. Mehr zum Projekt hier. Das Workshopprogramm ist hier: 2017-08-28_Poster_fuer_Workshop_im_September
In den Unterlagen steht dazu folgendes: DigiTransMoBiL ist ein vom Stifterverband der Carl Zeiss Stiftung gefördertes Projekt im Studiengang Wirtschaftsinformatik der DHBW Karlsruhe. Ziel des bis Ende 2018 laufenden Projekts ist die curriculare Erweiterung des Studienangebots um aktuelle Inhalte aus den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0 sowohl unter technischen, als auch betriebswirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Gesichtspunkten. Weiteres Ziel ist die Verbesserung der Lehre durch innovative Lehrmethoden wie dem Inverted Classroom Model, E-Learning und Blended Learning. Inhaltlich knüpft das Projekt dabei an das Symposium Wissen 4.0 sowie eine im Jahr 2016 durchgeführte Benchmarkingstudie mit dualen Partnerunternehmen an.
Kern des Projekts ist die inhaltliche Überarbeitung der aufeinander aufbauenden Module Entwicklung verteilter Systeme und Neue Konzepte der Wirtschaftsinformatik. Dabei sollen die im Modul Entwicklung verteilter Systeme angesiedelten Vorlesungen Webprogrammierung und Verteilte Systeme inhaltlich erneuert und auf das Inverted Classroom Model umgestellt werden, da somit mehr Raum für praxisbezogene Übungen und den Erwerb wesentlicher Kompetenzen geschaffen wird. Dies bildet die Grundlage für das Modul Neue Konzepte der Wirtschaftsinformatik, in dem spezielle Themen der Digitalisierung und Industrie 4.0 durch flexibel einsetzbare Modulbausteine vertieft werden sollen. Hierbei wird eine flexible Gestaltung des Curriculums angestrebt, indem es ermöglicht wird, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und tagesaktuelle Themen aufzugreifen.
Die Materialien, die zur Lehre in dem Projekt erstellt werden, sollen auf einer DHBW-weiten Lernplattform zur Verfügung gestellt werden, um somit den Austausch zwischen den Standorten und Studiengängen zu fördern. Langfristig wird auch eine Veröffentlichung als Open Educational Ressources angestrebt.
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